Kraft für diesen Tag
Gib mir Kraft für einen Tag,
Herr, ich bitte, nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Jeder Tag hat seine Last,
jeder Tag bringt neue Sorgen,
und ich weiß nicht, was für morgen
du mir, Herr, beschieden hast.
Aber eines weiß ich fest:
Dass mein Gott, der seine Treue
täglich mir erwies aufs neue,
sich auch morgen finden lässt.
Gib mir heute deinen Geist,
dass das Band wird stark erfunden,
das mich hält mit dir verbunden,
und bis morgen nicht zerreißt.
Nun, so will ich meine Bahn
ohne Sorgen weiterschreiten,
du wirst Schritt um Schritt mich leiten,
bis mein letzter Schritt getan.
(R. Lehmann-Fihlès, vor 1945)
Gebet zu Psalm 34
Jetzt, mein Gott, täten Engel gut.
An unserer Seite und um uns herum.
Denn wir brauchen Mut.
Und Phantasie.
Und Zuversicht.
Darum: Sende deine Engel.
Zu den Kranken vor allem.
Stille
Und zu den Besorgten.
Stille
Sende deine Engel zu denen,
die anderen zu Engeln werden:
Ärztinnen und Pfleger,
Rettungskräfte und Arzthelferinnen,
alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.
Stille
Sende deine Engel zu den Verantwortlichen
in Gesundheitsämtern und Einrichtungen,
in Politik und Wirtschaft.
Stille
Und zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
auf der Suche nach Heilmitteln und Impfstoffen.
Stille
Sende deine Engel auch zu denen,
an die kaum jemand denkt –
jetzt in der Zeit der Epidemie:
Die Menschen auf der Straße,
die Armen,
die Geflüchteten in den Lagern in Griechenland
und im türkisch-griechischen Grenzgebiet.
Stille
Jetzt, mein Gott, tun uns die Engel gut.
Du hast sie schon geschickt.
Sie sind ja da, um uns herum.
Hilf uns zu sehen, was trägt.
Was uns am Boden hält
und mit dem Himmel verbindet,
mit dir, mein Gott.
Denn das ist’s, was hilft und tröstet.
Jetzt und in Ewigkeit.
Amen.
(von Doris Joachim, Zentrum Verkündigung der EKHN)
Kleine Meditationsübung
Schaffen Sie eine ruhige und angenehme Atmosphäre:
Wählen Sie einen stillen Ort.
Wenn Sie mögen, können Sie eine Kerze anzünden.
Bereiten Sie ein Zeitsignal vor:
Damit Sie nicht durch den Blick auf die Uhr abgelenkt werden,
sollte ein angenehmer Ton die Praxis beenden,
bspw. ein angenehmer Handyklingelton.
Am Anfang kann es durchaus ausreichend sein, 5 Minuten zu meditieren.
Finden Sie eine angenehme Sitzhaltung:
Setzen Sie sich bequem aufgerichtet hin.
Nehmen Sie wahr, auf welche Weise Ihre Füße den Boden berühren.
Nehmen Sie sich so viel Zeit,
bis sie eine gute und eine Stille einladende Sitzhaltung gefunden haben.
Geben Sie sich die Zusage:
„Ich lasse mich erfüllen mit dem alles verbindenden Odem.
Ich lasse mich eins werden mit dem Atem.“
Richten sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem:
Folgen Sie dem Atem, sein Kommen und Gehen.
Nehmen Sie wertfrei wahr:
Fließt er in den Bauch?
Fließt er in den Brustkorb?
Ist er tief?
Ist er flach?
Gibt es eine Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen?
Kehren Sie immer wieder freundlich zur Übung zurück:
Wenn Gedanken, Gefühle und Stimmungen kommen,
richten Sie Ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf den Atem zurück.